Ein Kapselhotel (eng.: capsule hotel) kann eigentlich nur eine japanische Erfindung sein- klein, platzsparend, originell und irgendwie abgefahren! Ein bisschen muss man sich wie in einem Bienenstock fühlen wenn man aus seiner Wabe kuckt nachdem man es sich in der Schachtel gemütlich gemacht hat.
Kleine Anleitung (das Prozedere läuft fast über all gleich, und entweder es gibt englischsprechende Mitarbeiter oder Infotafeln die folgendes erklären):
- Schuhe ausziehen und ins Schließfach. Nehmen Sie den Schlüssel mit zum Check-in Schalter.
- Hier bekommt man eine Kapsel(nummer) zugewiesen. Zudem gibt es einen Schlüssel für einen größeren Spint. Falls der nicht reicht gibt es meist weitere Münzschließfächer. Die Kapseln kann man nicht immer abschließen, Wertsachen mitnehmen.
- Bereit für die Nacht: Nehmen Sie ein Bad im Onsen! Kleidung, Handtücher usw. gibt es normalerweise beim Checkin. Dann kann man es sich noch in den Aufenthaltsräumen gemütlich machen.
- Checkout: Diese art von Unterkunft ist nur für die Nacht gedacht- wer länger bleiben will muss die Kapsel normalerweise während des Tages räumen.
Folgendes ist ein Kapselhotel…
Ein japanisches „capsule hotel“ oder Kapselhotel ist ein Gästezimmer aus Kunststoff, ca. 2 Meter lang und 1-1,5 m hoch bzw. breit. Klingt klein, ist es aber nicht unbedingt solange man nur eine Nacht drin schlafen will. In die paar Meter Kunststoff gehen gut integriert noch Fernseher, Leselicht, Lüftung, WLAN, Steckdose usw. Natürlich gibt’s einen Sichtschutz für die Privatsphäre. Das Gepäck kommt in ein Schließfach, die sanitären Einrichtungen in Kapselhotels teilt man sich. Die Größe variiert recht stark zwischen ein paar Dutzend bis weit über hundert Kapseln. Zu beachten: In manchen Kapselhotels gibt es getrennte Bereiche für Frauen und Männer
Pro:
- Günstig- meist zahlt man 20-40 Euro p.P (wobei es mittlerweile auch ein paar teurere Kapselhotels gibt)
- Abgefahren- warum nicht mal ausprobieren?
- Wegen der kleinen „Zimmer“ sind die Gemeinschaftsräume der capsule hotels meist recht groß und gut ausgestattet (Unterhaltung, Getränkeautomaten, Onsen, Waschmaschine,…)
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… und folgendes ist ein japanisches Kapselhotel nicht…
In größeren Städten kann es schon mal vorkommen, dass Nachtschwärmer, die den letzten Zug verpasst haben in einem solchen günstigen Hotel landen. Und die sind nicht zwingen nüchtern und die leisesten Zeitgenossen. Deswegen ist ein Kapselhotel definitiv keine längere Bleibe für einen entspannten Familienurlaub. Auch für längere Aufenthalte ist es nicht gerade geräumig und etwas umständlich wenn man oft an Gepäck will. Trotzdem- es ist und bleibt eine ganz besondere Erfahrung, zudem gibt’s mittlerweile ein paar eher auf Touristen ausgerichtete Kapselhotels (siehe unten für ein paar Tipps) und es bleibt immer noch eine echt günstige Möglichkeit vor allem als Alleinreisende(r) zu übernachten.
Capsule hotels Empfehlungen
Tokio: Das Green Plaza Shinjuku Capsule Hotel* (nur für Männer) ist eines der bekanntesten Kapselhotels in Tokio. Echt groß!
Tokio: Das First Cabin Akihabara* im“electric town“ Stadtteil Akihabara ist fast schon kein capsule hotel mehr, sonder hat geräumigere deluxe „cabins“.
Kyoto: Capsule Ryokan Kyoto*: Einfach cool- eine Mischung aus Ryokan und Kapselhotel.
Kyoto: First Cabin Kyoto Karasuma*. Dieselbe Kette wie das First Cabin in Akihabara, mit geräumigen Cabins.
Kyoto: Nine Hours* sieht fancy aus, ist es auch. Modern aber trotzdem nicht zu teuer!
Osaka: First Cabin Midosuji-Namba*: wie der Namensvetter aus Tokio mit geräumigen Cabins anstatt kleiner Kapseln.
Osaka: B&S Eco Cube Shinsaibashi*, modern, sauber, mit „women-only“ Etage.
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